Einiges erlebt hat unsere Grundstufe während einer Projektwoche im Juni. Unter dem Motto „Raus ins Schulgelände“ wurde gesammelt, gebastelt, gekocht, experimentiert, gegärtnert und so vieles mehr. In acht Projekten mischte sich Theorie zusammen mit praktischen Erfahrungen zu verschiedenen Lernerlebnissen.

In eine poetische Atmosphäre tauchte man bei der Schreibwerkstatt ein. Um sich inspirieren zu lassen, ließen die Kinder draußen den Sommermorgen auf sich wirken und erfassten mit allen Sinnen die Eindrücke der Natur am Waldrand hinter dem Schulgebäude. Danach wurden die Gedanken im Klassenzimmer kreativ zu Papier gebracht und jeder Künstler und jede Künstlerin konnte schließlich sein oder ihr gedichtetes Werk in der Runde vortragen. Auch das Lesen und Besprechen bekannter Gedichte zum Thema Natur sowie selbst gebastelte Blütenlesezeichen standen auf dem Tagesplan.

Durch den Duft von Kräutern und ätherischen Ölen konnte man sich in einem weiteren Workshop leiten lassen. Hier roch es nicht nur wie in einer Hexenküche, vielmehr ging es dort auch so zu. Mit großem Eifer stellten die Schüler:innen Salbeibonbons her. Vom Sammeln der Kräuter aus den Hochbeeten vor der Schule über das Zerkleinern und Anmischen der Masse bis zum Platzieren der Bonbons auf Backpapier, jeder einzelne Schritt wurde von den Schüler:innen eigens durchgeführt. Dann war Warten angesagt und schon nach kurzer Zeit konnten die selbst hergestellten Leckereien probiert werden. Doch das war längst nicht alles. Eine Handcreme aus Ringelblumen und höchst wohlriechenden und biologisch hautfreundlichen Mückenschutz samt geeigneter Verpackung durften die Kinder ebenfalls herstellen. Nebenbei wurden Rezepte abgeschrieben und es kamen verschiedenste Geräte zum Einsatz wie Kochplatte, Mixer und der Magnetrührer – natürlich stets unter Aufsicht der Lehrkräfte.

Von der Hexenküche in die Schulküche… Dort fand man viele engagierte, junge Köchinnen und Köche. Die Rezepte beinhalteten wieder einiges an Kräutern aus den Hochbeeten. Von frisch gebackenem Brot und selbst geschüttelter Kräuter-/Ringelblumenbutter über Erdbeerbowle mit Gänseblümchen bis hin zur Eiscreme – Basilikum-Zitrone und Himbeer-Gänseblümchen – war für jeden Geschmack etwas dabei. Die Vorfreude auf das finale gemeinsame Verspeisen der Köstlichkeiten stieg von Stunde zu Stunde. Doch auch hier kamen das Lesen und Schreiben nicht zu kurz. Die Rezepte durften von den Schüler:innen mit Tinte und Feder in Schönschrift zu Papier gebracht werden. Thematisch passende Rätselgedichte und Märchen rundeten das Programm in der Küche ab.

Ebenfalls gekocht wurde beim Angebot des Klimamobils. Diese Initiative vom BUND Naturschutz hat unsere Schule bereits mehrmals besucht, so auch während der Projektwoche. In fünf Modulen erarbeiteten die Grundstufenschüler:innen unter fachkundiger Anleitung die Ursachen und Folgen der Klimaerwärmung. Transportwege beliebter Nahrungsmittel und deren Auswirkungen auf die Umwelt wurden mit verschiedenen Spielen verdeutlicht und für die Schüler:innen verständlich gemacht.

Super spannend ging es beim Projekt „Garten im Glas“ zu. Schon zeitig vor der Projektwoche wurden leere Gurkengläser gesammelt, damit hier jede:r sein eigenes kleines Gartenreich mit nach Hause nehmen konnte. Aufmerksam hörten die Kinder beim Besprechen des Aufbaus und der Vorgehensweise zu. Denn damit in dem Glas ein kleines, geschlossenes Ökosystem entstehen kann, mussten doch einige Dinge beachtet werden. Auch hier fand die Praxis draußen statt, wo die Gläser mit den verschiedenen Schichten an Gestein, Kohle und Erde gefüllt wurden. Schließlich sammelte jede:r Schüler:in ein paar Pflänzchen aus dem Wald – aber Achtung – mit Wurzel, damit sie im Glas dauerhaft weiter wachsen. Die Resultate waren großartig anzusehen und die kleinen, selbst gestalteten Gärtchen durften schließlich mit nach Hause genommen werden. Dort erinnern sie den bzw. die ein oder andere:n sicherlich ab und zu an Wasserkreislauf und Co.

Das Gänseblümchen war beim Workshop zu Sachzeichnungen zentrales Objekt der Forschung. Wurden die Blümchen zunächst aus dem Kopf gezeichnet, sammelten die Kinder danach draußen das Original und nahmen die Exemplare ganz genau unter die Lupe. Mit Hilfe von Tablet und Arbeitsblättern wurde analysiert und Informationen gesammelt, um mit den zuvor gesammelten Beobachtungen eine zweite Zeichnung samt Beschriftung der einzelnen Pflanzenteile anzufertigen. Es war spannend zu sehen, welche Details nach den Forschungen ergänzt wurden und wie sich die erste von der zweiten Zeichnung unterschied.

Handwerkliches Geschick war beim Blütenwebrahmen gefragt. Es wurde gesägt, geklebt und gefädelt, bis jede:r Schüler:in das Grundgerüst des Webrahmens in Händen hielt. Die Materialien für den Inhalt des Rahmens wurden draußen auf der Wiese gesammelt und kunstvoll eingeflochten. Auch die Theorie über die gesammelten Pflanzen kam nicht zu kurz und auf die kunstvollen Ergebnisse waren die Kinder sichtlich stolz.

Für das Projekt des Blütenregenbogens wurden ebenfalls Blumen auf der Wiese vor der Montessorischule gesammelt. Diese ordneten die Grundstufenschüler:innen dann nach den Farben des Regenbogens und es war erstaunlich, wie verschieden das doch umgesetzt wurde. Thematisch passend wurde noch durch eine Wiesenmeditation geführt, die mit Musik von Telemann untermalt war. Mit Arbeitsblättern und einem Film über die Wiesenschichten gingen die Kinder dem Erdreich und dem darin enthaltenen Leben genau auf den Grund.

Sämtliche Projekte hatten gemeinsam, dass verschiedenste Gerätschaften und Medien eingesetzt wurden, um die Materialien zu verarbeiten und Informationen zu gewinnen. Überall wurde geschrieben, gelesen, ausgerechnet, zugehört und gemeinsam besprochen, etc. Toll war zudem das Plus für den Gemeinschaftssinn, denn die Projekte fanden klassenübergreifend statt und die Schüler:innen arbeiteten einmal mehr mit Kameraden:innen der anderen Grundstufenklassen zusammen.

Alles in allem war die Projektwoche ein voller Erfolg, sowohl bei Schüler:innen als auch bei den Lehrkräften und kann sicherlich als eines der Highlights des Schuljahres genannt werden. Vielen Dank an die Lehrer:innen für die tollen Ideen und die spannende Umsetzung. So macht Lernen einfach richtig Spaß.