Das von Maria Montessori entwickelte Arbeitsmaterial ermöglicht den Schülern die geistige Entwicklung über manuelle Tätigkeiten und Erfahrungen mit ihren Sinnen. Ihm wohnt eine formgebende Ästhetik inne, die nicht vom eigentlichen Lerninhalt ablenkt, sondern einen auffordernden Charakter hat, so dass das Kind gern damit arbeiten möchte. Die Kinder wählen frei nach ihrem jeweiligen Entwicklungsstand und Interesse, womit sie arbeiten möchten. Impulse erhalten Sie dabei auch von der Lehrkraft oder ihren Mitschülern.

In sogenannten Darbietungen führen die Pädagogen die Schüler in den Gebrauch des Materials ein. Dabei ist das Ziel, dass die Kinder eine Beziehung zum Material aufbauen, selbständig damit arbeiten und ihre Lernerfolge selbst kontrollieren können. Daraufhin zieht sich der Pädagoge zurück.

Das Material steht frei, in Greifhöhe der Kinder, im Regal. Jedes Set ist nur einmal pro Klassenraum vorhanden: so erlernen die Kinder Rücksichtnahme, müssen die Nutzung einplanen und lernen, das Material wertzuschätzen.

Besonders in der Grund- und Mittelstufe spielt dieses Material eine große Rolle. Auf dem Weg in die Oberstufe wird das Lernen schrittweise abstrakter und theoretischer.

Ein besonderer Aspekt: Kosmische Erziehung

Die kosmische Erziehung ist ein Grundprinzip der Montessori-Pädagogik. Den Kindern soll kein zusammenhangloses Wissen aus verschiedenen Lernbereichen vermittelt werden, sondern sie sollen von Anfang an den großen Zusammenhang und die Gesetzmäßigkeiten einer Ordnung innerhalb des „Kosmos“ erfahren. Sogenannte „kosmische Erzählungen“ dienen als Einstieg in die Welt der großen Zusammenhänge (Entstehung des Universums, des Lebens und der Menschheit). Von dieser Basis aus können die Kinder Einzelaspekte, mit denen sie sich beschäftigen, als Teil eines großen Panoramas erkennen.