Der 8. Bericht von Bord
Moin! Hamburg bis heute
Malerisch säumten die Hamburger Vororte am 24. November unseren Weg auf der Backbordseite, an Steuerbord die großen Containerschiffe und Hafenkräne. Schon von Weitem waren die Fischhalle und Elbphilharmonie zu erkennen, was in uns allen die Vorfreude auf unser Ziel nur hob. Wir legten im City Sporthafen am Baumwall an, ein richtiger First Row-Platz mit Aussicht auf den Hamburger Hafen und die Hafencity. An unserem ersten Nachmittag ging es an den Landungsbrücken entlang, durch den malerischen Alten Elbtunnel auf die andere Seite, um von dort aus die Stadt im Mondschein zu betrachten - tausende kleine Lichter boten uns eine wunderschöne Skyline.

Unseren ersten und einzigen vollen Tag in Hamburg starteten wir nach dem Frühstück mit einer Sightseeing-Tour. Über den Hafen ging es morgens durch St. Pauli auf die Reeperbahn, weiter vorbei am Alten Elbpark, weiter über den Alten Michel und das Komponistenviertel in Richtung Hamburger Neustadt. Wir endeten kurz nach dem faszinierenden Rathaus am Jungfernstieg, woraufhin verschiedene Kleingruppen die Stadt weiter erkunden gingen. Manche machten sich zum Shoppen auf, andere gingen weiter, um die Vielseitigkeit der Stadt zu erkunden: Vorbei am Gänsemarkt ging es erst einmal zum Gängeviertel, einem Kunst- und Kulturviertel, das bis Mitte des 20. Jahrhunderts tausenden Arbeiterfamilien eine Heimat geboten hatte und 2009 vor dem Abriss gerettet worden war. Heute findet man neben vielen Graffiti und kleinen Kunstinstallationen ein kleines Café sowie ganz spezielle Lädchen und Menschen. Weiter ging es ins Karolinenviertel, wo wir die vielen Vintage- und PopUp-Stores unsicher machten und uns von Kunst an den Wänden und ganz viel Flair inspirieren ließen. Auf dem Rückweg ließen wir uns durch die Sternschanze über die Reeperbahn treiben, die diesmal im Dunkeln mit ihren Leuchtreklamen und Werbetafeln einen ganz anderen Anblick bot. Nach 15 Kilometern Fußmarsch kamen wir hungrig am Boot an – und ließen den Abend gemeinsam ausklingen. Unseren letzten Vormittag in Hamburg wollten wir noch nutzen und machten uns als kleine Gruppe gemeinsam auf in die Hafencity, wo neue Architektur auf die alte Speicherstadt trifft. Dieser an den Kanälen gelegene weltgrößte Lagerhauskomplex beherbergt in seinen Backsteingebäuden heute Museen, Geschäfte und Bürogebäude, früher wurden hier Gewürze und Teppiche gelagert. Besonders sehenswert sind hier das Fleetschlösschen am Holländischbrookfleet sowie das Wasserschloss. Hamburg verabschiedete uns mit typisch nordischem Schiedwedda, was den Abschied nur minimal einfacher machte.
Ein wenig versüßte uns den Abschied nur unser nächstes Ziel: Glückstadt. Hier lagen wir zuerst etwas außerhalb, wollten am nächsten Tag bereits wieder los, was jedoch aufgrund des Nebels, der so dicht war, dass wir bei unserem ersten Versuch fast ein Schiff gerammt hätten, nicht möglich war. Wir fuhren zurück, zum Glück! Hier konnten wir nämlich den dann sonnigen Nachmittag nutzen, um Spaziergänge durch die Stadt zu machen und den süßen kleinen Ort zu erkunden, vielleicht auch ein wenig Glück in der mit Weihnachtsdeko beleuchteten Innenstadt zu sammeln.

Auf ging’s dann am 28. November in Richtung Cuxhaven, wo wir erst am späten Nachmittag ankamen und die fast drei Meter bis zum Hafen vom Boot hochklettern mussten – die Einkäufe wieder auf die Meander zu kriegen, war durch die Tide ein etwas erschwertes Unterfangen. Wir wurden am ersten Adventssonntag mit einem kleinen Adventskranz begrüßt, gesäumt von frischgebackenen Plätzchen und begleitet durch Weihnachtsmusik. In dieser besinnlichen Vorweihnachtsstimmung machten wir uns am Deich entlang mit einem Fischbrötchen in der Hand auf den Weg in Richtung Strand. Wow, welcher Anblick sich uns da bot! In Gummistiefeln stampften wir übers Wasser durchs Watt – Balsam für das Kind in jedem! Lange Gespräche auf der endlosen Wattwanderung endeten bei manchen durch ihre geistige Abwesenheit mit den Füßen im Sumpf. Eine kleine Gruppe machte sich etwas früher auf den Rückweg, wir anderen bewunderten noch am Strand und auf dem Weg zurück die pinken Zuckerwattewolke. Wir wurden zurück am Schiff von dem Duft von Zimtschnecken in der Nase begrüßt, gefolgt von Flammkuchen am Abend.
Am 30. November segelten wir morgens dann schon um 5 Uhr weiter nach Bremerhaven. Viele nutzten die freien Zeiten zwischen Segelsetzen und Ankunft zum Schlafen, die Stimmung der Wachgebliebenen hob sich sofort, als unsere müden Augen den spektakulären Sonnenaufgang erblickten. Wir legten mittags an, schoben eine Matheeinheit ein und erledigten unsere Einkäufe, um für die Lasagne am Abend genug frisches Gemüse zu haben. Den Abend ließen wir mit einem gemeinsamen Film ausklingen. Jetzt sitzen wir hier, schreiben, rechnen, lernen, denken – nutzen diesen vorletzten Stopp auf unserer Reise und machen uns bereit für die lange Überfahrt nach Emden, unserem letzten Stopp, denn in 4 Tagen geht es bereits wieder nach Hause…
Der 7. Bericht von Bord
Von Kappeln nach Rendsburg
Den Tag starteten wir mit einem gemeinsamen Frühstück um 8 Uhr, nachdem wir noch mal kurz Zeit bekamen, ein wenig durch die Stadt zu bummeln, legten wir mit Gegenströmung um 12 Uhr ab.
Wir fuhren mit gemütlichen 4 Knoten die Schlei hinunter, während Daniel auf die Idee kam, dass wir Plastik fischen könnten. Nach 4 sm sind wir erneut an Schleimünde vorbeigefahren, an einer Engstelle war die Strömung sehr stark und wir fuhren mit 1,5 Knoten auf die Ostsee hinaus.
Nachdem wir Segel gesetzt hatten, nahmen wir Kurs auf Eckernförde. Jetzt mussten wir vier Wenden in der Eckernförder Bucht machen, um so wenig wie möglich mit dem Motor zu fahren. In Eckernförde angekommen, bekamen wir alle ein wenig Zeit in der Stadt, die einen gingen Geschenke einkaufen und die anderen schauten sich die kleine mit Backsteinhäusern gesäumte Stadt an. Den Abend ließen wir mit einem leckeren BBQ auf dem Achterdeck ausklingen, inklusive romantischer Beleuchtung. Am nächsten Tag standen wieder ein paar Stunden zur freien Verfügung. Fünf Schüler sind sogar baden gegangen, danach hatten wir Unterricht bis wir abgelegt hatten. Wir fuhren Richtung Kiel-Holtenau, von wo aus wir am nächsten Tag die Schleuse in den Nord-Ostsee Kanal nehmen wollten. Nachdem wir drei Stunden segelten, sind wir noch eine Stunde im Gegenwind mit Motor gefahren. Als wir in Kiel-Holtenau angekommen sind, durften wir uns noch den Ort anschauen, gingen zum Leuchtturm und kleine Erledigungen machen. Während die einen im Ort unterwegs waren, fuhren Heine, Lewin, Lutz und Leander die Kanus und das Sup mit dem Schlauchboot zu Segelkollegen von Heine. Eins der kleinen Highlights war die Bücherbox, die in einer kleinen Ecke am Hafen versteckt war und für so manchen Schüler neuen Lesestoff bot. Wir aßen gemeinsam und gingen dann schlafen.
Der Morgen begann mit einem schönen Sonnenaufgang bei der Einfahrt in den Kanal. Den Tag verbrachte jeder anders, lesen, steuern, schlafen und die Sonne genießen. Wir kamen Sonntagmittag gegen 14 Uhr in Rendsburg an, besichtigten die Stadt, obwohl nichts offen hatte. Abends spielte noch eine kleine Gruppe von Schülern Scotland Yard in der Stadt. Am nächsten Morgen wollten wir vom Rendsburger Kanal in den großen Nord-Ostsee Kanal, aber dort war eine Ölsperre, weil aus einem Boot eine größere Menge Öl ausgelaufen war. Wir konnten deshalb erst um 15 Uhr in Richtung Brunsbüttel weiterfahren. Da die Fahrt sehr lang war und um die Laune der gesamten Mannschaft zu heben, machten Leander und Marwin Kässpätzle mit karamellisierten Zwiebeln zum Abendessen. Irgendwann gegen 22 Uhr kamen wir in Brunsbüttel an, das Ende des Nord-Ostsee Kanals. Der Abend endete sehr schnell, da alle extrem müde waren.
Der Plan war es, die Schleuse gegen neun zu nehmen und dann mit voller Kraft und der Flut auf unserer Seite in Richtung Hamburg zu reisen.
Der 6. Bericht von Bord
Willkommen in Schleswig-Holstein
Am Freitag dem 13.11.2020 sind wir gegen Nachmittag in Lübeck angekommen. Dort erkundeten wir die Stadt. Besonders sehenswert waren das Alte Rathaus, die Kirche und das Marzipangeschäft. Am Abend, nachdem wir gegessen hatten, haben wir uns noch mal zusammen gesetzt und
„Ein Kriegsende“ von Siegfried Lenz gelesen. Am 14.11.2020 war ein ganz besonderer Tag ein Geburtstag stand an. Wir sangen Geburtstagslieder und aßen Kuchen. Nach dem Frühstück erzählten uns die Lehrer noch etwas über zwei bekannte Nobelpreisträger, die in der Stadt Lübeck geboren wurden. Willi Brandt, ein bekannter Politiker, und Thomas Mann, ein Schriftsteller, der unter anderem die Geschichte „Die Buddenbrooks“ schrieb. In Lübeck steht immer noch das Haus der Familie Mann, welches wir am gleichen Tag besichtigten. Der Nachmittag stand uns Schülern frei zu Verfügung einige verbrachten ihn mit Kajak fahren, andere mit Shoppen. Am Abend bestellten wir zur Feier des Tages Burger und ließen den Tag ausklingen.
Die Fahrt von Lübeck nach Burgstaaken verbrachten wir mit Plastikfischen, Lernen und die Sonne genießen. In Burgstaaken angekommen, machten wir alle zusammen einen Spaziergang in die Innenstadt, wo wir uns anschließend aufteilten und den Nachmittag verschieden verbrachten. Nach dem Abendessen hörten wir ein Referat über Charles Darwin auf der HMS Beagle. Am 17.11. setzen wir Segel Richtung Schleimünde mit einem traumhaften Sonnenaufgang im Rücken.
Der Weg von Burgstaaken nach Schleimünde war sehr windig und lang. Wir Schüler verbrachten den Tag hauptsächlich mit Schlafen und wechselten uns mit Steuern ab. Wir kamen erst gegen Abend an, wobei wir das ursprüngliche Ziel Kappeln nicht mehr erreichten und in Schleimünde, einem unbewohnten Ort anlegten.
Nach Kappeln waren es nur noch 4 Seemeilen, die wir auch innerhalb einer Stunde zurücklegten. In Kappeln angekommen, machten wir alle zusammen Unterricht. Danach besichtigten wir die Stadt. Ein paar Schüler schrieben Postkarten für Familie und Freunde. Den Tag beendeten wir mit Karaoke singen und genossen noch einmal das Zusammensitzen.
Der 5. Bericht von Bord
Ein Wochenende in Stralsund
Dieses Mal sah unser Wochenende in Stralsund etwas anders aus. Nachdem wir Landgänge vermeiden sollten, hielten wir uns hauptsächlich an Bord auf, brachten das Boot auf Vordermann und bereiteten alles für die größte Veränderung vor: den Schülertausch. Zwei Mädels, die die ersten vier Wochen mit an Bord waren, fuhren nach Hause, und zwei neue reisten an. Auf Abschied am Morgen folgte die Ankunft am Abend, Zimmer wurden neu belegt und die Gruppe musste sich erst einmal wieder ordnen – auch eine kleine Aufgabe für alle.
Am Montag, den 8.11. sagten wir schon morgens „Goodbye for good, Stralsund“ und machten uns auf, um vor Hiddensee zu ankern. Den Sonntag verbrachte jeder anders, die einen blieben an Bord, die andern gingen die Klippen entlang zum Leuchtturm. Nach einem 1-stündigen Weg wurden wir mit einer malerischen Aussicht belohnt. Auf dem Rückweg gab es Kuscheleinheiten mit den Pferden und Katzen der Insel sowie einen langen Spaziergang am Strand.
Am nächsten Tag machten wir uns ausgeruht auf die lange Überfahrt nach Wismar inklusive Übernachtfahrt auf. Dort angekommen erkundeten wir am Dienstag, den 10.11. die alte Hansestadt und waren beeindruckt von ihren Kirchen und gotisch geprägten Bauwerken. Neben dem Wassertor am Hafen und dem alten Wasserturm faszinierten der „Alte Schwede“ und St. Nikolai. Wismar verließen wir nur mit Segeln im Grau des Morgens und legten nach einer kurzen Fahrt an der Insel Poel an. Der Strand von Timmendorf lud auch bei typisch nordischem Wetter zu einem Spaziergang und Klettern ein. Unter Segeln machten wir uns am Donnerstag auf den Weg und landeten an der Promenade von Travemünde, wo die kleinen Lädchen des Ostseebades eine Abwechslung zum ruhigen Strandörtchen des Vortages boten.
Gleich sind wir wieder auf dem Weg, nächstes Ziel: Lübeck.
Der 4. Bericht von Bord
Und da sind wir (erstmal) wieder in Deutschland! Am 31.10. sind wir mit deutschem Boden unter den Füßen im schönen Hiddensee gelandet und es gab das erste Fischbrötchen der Reise. Mit einer kleinen Wanderung nach Kloster haben wir den restlichen Tag ruhig genossen. Am Morgen des 01.11. haben wir wieder die Taue gelöst und mit den Segeln den Wind eingefangen, um unser nächstes Ziel Stralsund zu erreichen.

Nach der Verabschiedung von Johannes, zu der wir alle morgens um 6 noch einmal aufgestanden sind, wurde mittags dann fleißig sauber gemacht und eingekauft, bevor wir Daniel und Leander am 02.11. vom Bahnhof Stralsund abgeholt haben. Nach der Ankunft gab es einen niedlichen Spaziergang durch die Stadt bei Sonnenuntergang. Tag 24 und wir machten uns bereit für die Überfahrt nach Greifswald, nach kurzem Warten vor der Klappbrücke konnten wir den Kanal passieren und somit nach weiteren 30 Minuten Fahrt in Greifswald anlegen. Nach dem Anlegen am Nachmittag sind wir gemeinsam am Marktplatz Fischbrötchen essen gegangen, ein Teil hat Kirchen und Bücherläden unsicher gemacht oder ist auf den Spuren von Caspar David Friedrich durch die Stadt gewandelt. Nach dem Essen haben wir uns auf ein Neues im Aufenthaltsraum getroffen und hatten einen gemeinsamen Spiele Abend mit verschiedenen Karten und Brettspielen.

Trotz der Umstände beim Ablegen über zwei andere Boote konnten wir wie geplant um 8:15 Uhr am 04.11. in Greifswald ablegen, damit wir pünktlich um 9:00 Uhr an der Klappbrücke Richtung Peenemünde stehen konnten. Mit leichten Wellen und starkem Wind konnten wir die Segel mit gemeinsamer Kraft setzen und uns nach dem Kanal auf den Weg machen. Wir sind nach unserem lehrreichen Tag (indirekte Rede stand auf dem Programm, gleich auf Deutsch und Englisch) in Peenemünde angekommen und hatten noch Zeit für ein Fischbrötchen und einen Spaziergang am Strand. Somit freuen wir uns, unsere Reise morgen weiter fortzusetzen!
Der 3. Bericht von Bord
Blogeintrag 3
Von Tjärö auf nach Karlskrona! Nach einer kleinen Schuleinheit am Vormittag machten wir uns auf den Weg auf die Halbinsel. Wir besichtigten gemeinsam die Innenstadt von Karlskrona und besuchten das Marine Museum. Um unsere Essensvorräte wieder aufzufüllen, sind wir einkaufen gegangen. Zum Abendessen durften wir selbstgemachte Burger mit Pommes genießen, das kam bei allen sehr gut an.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Tärmø, eine kleine Insel. Es war zunächst schwierig einen geeigneten Anlegeplatz zu finden, da das Wasser um die Insel nicht immer tief genug war. Mit dem Schlauchboot machte sich ein Teil der Gruppe auf den Weg, um eine geeignete Stelle zu finden. Wir legten schließlich an und suchten uns eine der umliegenden, kleinen Inseln aus, um dort Müll zu sammeln, wie wir es auch schon in Tjärö getan hatten.
Im Gegensatz zu der Insel bei Tjärö, wo wir ein halbes Schlauchboot, mehrere Kanister (unter anderem Ölkanister), mehrere Flaschen und noch vieles mehr fanden, war es bei der Insel in der Nähe von Tärmø zwar ziemlich sauber, aber trotzdem war das Ergebnis erschreckend. Unserer Meinung nach kann es nicht sein, dass auf so kleinen Inseln, die unbewohnt sind, so viel Müll liegt. Das muss dringend geändert werden!
Am Abend versammelten wir uns um die Feuerstelle, aßen Stockbrot und redeten. Als dann alles abgespült und wieder aufgeräumt war, haben wir uns nochmal alle zusammen gesetzt und ein Tischtennisbattle gemacht. Spaß war hierbei garantiert!
Unser nächster Tag auf Tärmø begann mit einer kurzen Wanderung zu einem alten Leuchtturm auf der Insel. Die Wanderung, sowie der Ausblick bei dem Leuchtturm waren definitiv einen Besuch wert, so schön wie es dort ist.
Wir legten schließlich ab und machten uns auf den Weg zu der kleinen aber schönen Stadt Åhus. Am Tag darauf gab es zunächst eine Freiarbeitsstunde und nach dem Mittagessen machten alle zusammen einen Spaziergang zu einem Naturschutzgebiet an einen wunderschönen Strand. Dort sind wir dann zu einem Aussichtsturm gelaufen, von dem wir dann mit Ferngläsern verschiedene Vögel, unter anderem Graureier beobachtet hatten. Ein paar Schüler machten sich dann am Abend nochmal auf den Weg und fuhren im Mondschein mit dem Schlauchboot durch die Kanäle von Åhus.
Und damit verabschieden wir uns aus dem schönen Åhus und machen uns auf dem Weg nach Simrishamn…
Der 2. Bericht von Bord
Nach einer weiteren welligen Segelfahrt vorbei an den dänischen Inseln legten wir am 15.10. auf der kleinen Insel Femø an. Dort gab es leider nicht viel zu sehen. Während der Fahrt bekamen wir unsere Mathetests zurück, deren Punktedurchschnitt relativ gut ausgefallen war.
Außerdem ließen wir ein besonderes Netz durch das Wasser gleiten, um Plastik zu „fischen“. Heine hat uns beim Aufbauen des Netzes geholfen. Anschließend wurde das Netz mit dem Bordkran ins Wasser gehoben, wobei wir das Gewicht des Netzes und den Widerstand des Wassers unterschätzten und so das Netz fast verloren hätten. Nach einer halben Stunde zogen wir das Netz wieder an Bord.
Den Inhalt füllten wir in ein Glas. Mit einem Kaffeefilter trennten wir die groben und feinen Partikel. Die feinen Partikel schauten wir uns unter einem Mikroskop an.
Dieses Mal fanden wir leider kein Mikroplastik, aber unter Anderem einen mikroskopisch kleinen Wurm.
Am Tag darauf lernten wir im Fach Mathematik die binomischen Formeln kennen. Anschließend bekamen wir von Heine, dem Kapitän, eine Theoriestunde über Segeltechniken: Es gibt die Wende, die Halse und das Kreuzen. Direkt danach wurden uns von Andrea alle Sicherheitsanweisungen erklärt und alle Sicherheitsmaßnahmen auf dem Schiff gezeigt, sowie Rettungsringe und -inseln, Notausgänge und Schwimmwesten. Am späten Nachmittag legten wir am Klintholm Haven an. Nach einer leckeren Mahlzeit schauten wir uns, vorbereitend auf das bevorstehende Referat, gemeinsam den Film „Der alte Mann und das Meer“ von 1990 an.
Am nächsten Tag blieben wir im Hafen und segelten noch nicht weiter. Uns wurde nämlich von den wunderschönen, weißen Kreideklippen erzählt, die wir daraufhin unbedingt sehen wollten. Bevor wir jedoch dorthin gehen konnten, haben wir uns das Referat zu „Der alte Mann und das Meer“ angehört und eine Stunde Freiarbeit gemacht. Im Anschluss sind wir losgewandert. Vom Hafen bis zu den Klippen wanderten wir ca. 1 ½ Stunden lang ungefähr 6 Kilometer. Angekommen hatten wir eine hervorragende Aussicht auf die Kreidefelsen, einen steinigen Strand, der von oben wie aus schwarzem Sand bestehend aussah, und das Meer. Der Anblick war einfach atemberaubend. Später sind wir über eine endlos erscheinende Treppe zum Strand hinuntergestiegen. Und später eine noch endloser Vorkommende wieder hochgelaufen.
Auf dem Rückweg sahen wir Fledermäuse, einen wunderschönen Sonnenuntergang, Sternschnuppen und das Sternbild „Großer Wagen“, da es schon sehr dunkel wurde. Weil es spät wurde, hat die Crew auf dem Schiff mit dem Kochen des Abendessens begonnen. Heine bot ebenfalls an, die erschöpften Mitglieder unserer Gruppe einen nach dem anderen mit dem Motorrad abzuholen. Um 20:15 Uhr waren alle wieder an Bord, pünktlich zum Abendessen. Nach einem solch langen Tag fielen wir alle müde ins Bett.
Die Mühe vom Vortag wurde durch ein Frühstück mit Pancakes belohnt. Danach begann der anstrengende Teil des Tages: alles auf die Schräglage vorbereiten und die Segel hissen. Wegen dem Geschaukel lagen die meisten von uns herum und schliefen teilweise. Da wir durch die Nacht durch fahren würden, wurden wir in drei Nachtschichten eingeteilt. Die erste begann um 20 Uhr und endete um Mitternacht, die zweite ging von 0-4 Uhr und die dritte und letzte Schicht war von 4 Uhr bis um 8.
Während der Nachtschicht waren unsere Aufgaben das Steuern des Schiffes, herumsitzen und aus dem Fenster schauen, bei zu viel Wind Segel einpacken, ab und zu mindestens zu zweit um das Schiff laufen und nach anderen Schiffen in der Umgebung Ausschau zu halten. Die gesamte Zeit mussten wir Schwimmwesten tragen. Die letzte Schicht hatte das Vergnügen, einen malerischen Sonnenaufgang zu erleben. Doch auch in den anderen Schichten war das Sternegucken interessant.
Nach mehr als 24 Stunden Segelfahrt kamen wir auf der einsamen Insel Tjärö an. Der Rest des Tages stand uns zur freien Verfügung. Während wir die Insel erkundeten, bemerkten wir, dass hauptsächlich Schafe, Kühe, Quallen und angeblich Wildschweine auf der Insel leben, da die Insel ein Naturschutzgebiet ist. Die roten Häuser der Insel dienen nur als Ferienwohnungen. Man kann sich die Insel wie „Bullerbü“ aus der Buchreihe von Astrid Lindgren vorstellen. Am Abend lernten wir Heines Freund Sjoert kennen, der uns auf diese Insel eingeladen hatte. Im Hafen liegt ein Floß mit einer Sauna, wo sich manche nach dem Abendessen erholt haben.
Für den nächsten Tag hat Sjoert uns den Seminarraum der Insel für unseren Unterricht zur Verfügung gestellt. Dort haben wir erst Mathe gemacht, die Zehntklässler beschäftigten sich weiter mit binomischen Formeln und die Neuntklässler mit Prozent- und Zinsrechnen. Um 13 Uhr hatten wir ein Go-To-Meeting mit den Klassenkameraden in Kaufering. Wir erzählten ihnen, was wir bisher erlebt hatten und wie es uns ging. Danach hatten wir bis 15 Uhr Deutschunterricht und beschäftigten uns damit, wie man ein Argument aufbaut.
Nach dem Abendessen hatten wir eine gemeinsame Diskussionsrunde über gemeinschaftliche Themen sowie Pünktlichkeit. Ein anderes Thema war, ob wir noch länger auf der Insel bleiben oder weiterfahren. Wir entschieden uns zu bleiben. Daher müssen wir bis Samstag bleiben, weil es am Donnerstag und Freitag stürmisches Wetter geben soll.
An unserem dritten Tag auf der Insel hatten wir ebenfalls Unterricht im Konferenzraum. Heute standen Englisch (Zeiten wiederholen, If-clauses) und Mathematik (Quadratische Funktionen) auf dem Stundenplan. Zwischen diesen beiden Fächern hatten wir Mittagspause.
Nach dem Unterricht spielte die ganze Gruppe „Capture the flag“. Es gibt zwei Teams und jedes Team hat seine eigene Flagge. Das gegnerische Team muss versuchen, die Flagge zu stehlen und in ihr eigenes Lager zu bringen. Jede Person trägt eine Wäscheklammer an der Jacke, welche das gegnerische Team abreißen kann. Hat man seine Wäscheklammer verloren, muss man zurück in sein Lager und sich eine Neue holen. Das Lager wird vor dem Spiel von jedem Team selber ausgewählt. Die meisten von uns hatten viel Spaß bei diesem Outdoorspiel.
Ein kleines Wort zur Finanzierung des Projektes
Organisatorisches aus der Planung zum Meanderprojekt
Liebe Schulgemeinschaft,
der Flurfunk (schade, dass es ihn seit Jahren so beständig gibt) hat uns geflüstert, dass es Unmut bei einzelnen im Schulhaus zu unserem Projekt gibt. Unmut insofern, dass das Gerücht die Runde macht, nur Schüler aus „reichem“ Elternhaus könnten an diesem außerschulischen Unterrichtsprojekt teilnehmen.
Es war stets unser erstes und oberstes Muss, dass die Teilnahme nicht finanziell gefiltert sein darf. Dies wurde beim ersten Infoabend zu der Veranstaltung besprochen und auch später nochmal bei der Vorstellung des Projekts beim Elternbeirat betont. Auch in vielen persönlichen Gesprächen war es immer wieder wichtig, das zu erwähnen.
Unsere Schule funktioniert nach dem Solidaritätsprinzip (siehe Schulgeld, sozialer Euro, etc.). So sollten auch alle, die sich die Teilnahme an diesem Projekt zutrauten und wünschten, unbedingt die Möglichkeit haben, dabei sein. Unabhängig vom Inhalt des elterlichen Geldbeutels.
Wie lief das ab? Mit der Buchungsanfrage/-zusage übermittelten die Eltern vertraulich, wieviel es für sie möglich wäre, aufzubringen. Die Höhe der Summe war dabei völlig egal! Die Charterkosten für das Schiff betragen knapp 36000 EUR. Die Differenz zwischen Kosten und zugesagten Geldern der Eltern betrug etwas über 10000 EUR. Es galt, diese Summe durch Aktionen (Waffelverkauf, Shampoos, etc.), Spenden und Sponsoring innerhalb von 3 Monaten aufzubringen, um das Schiff buchen zu können. Es gelang! Die Gelder stammen von Firmen, die sponsern (Liste auf unserer Homepage) aber auch von Spenden durch Privatpersonen (teilweise direkt an die Schule oder über unser Crowdfunding bei gofundme). Wir erhielten kleine Unterstützungen im einstelligen Eurobereich aber auch zwei vierstellige Spenden von großzügigen Privatpersonen. Sachspenden (v. a. in Form von Lebensmitteln im Wert von vielen hundert Euros) wurden auch eingeworben. Nebenbei: Der soziale Euro der Schulgemeinschaft wurde für unser Projekt nicht in Anspruch genommen, d. h., dass andere Projekte im Schulhaus nicht unter unserem Projekt leiden oder dahinter zurückstehen müssen.
Die Schulgemeinschaft kann stolz sein, dass dieses Projekt zustande kam. Viele private Stunden an Engagement aller Beteiligter flossen in die Einwerbung von Unterstützung. Die Montesegler belohnen uns alle gerade mit ihren wunderbaren Erfahrungen, die sie mit uns bei Instagram oder hier im Blog auf der Schulhomepage teilen.
Sollten weitere Fragen aufkommen, scheuen Sie sich nicht, uns zu kontaktieren - am besten per Email (). Wir freuen uns aber auch über nette Kommentare und Rückmeldungen bei unseren Instagram-Artikeln.
Im Namen der Montesegler
Daniel Gehr
Der 1. Bericht von Bord
Hallo an alle Landratten,
nach sechs Tagen auf der Meander mit mal mehr, mal weniger Wind, kommt hier der erste Lagebericht: Wir befinden uns in Dänemark und segeln zwischen den wunderschönen Inseln der dänischen Südsee, die diesen Namen aufgrund ihres bei Sonnenschein türkisfarbenen Wasser erhielt.
Am 10. Oktober, um 6:45 trafen wir uns am Bahnhof in Kaufering, um danach von München aus die achtstündige Bahnfahrt zu starten. Weil eine Mitreisende leider den Zug in Kaufering nicht erreichte, war eine erste Schrecksekunde zu verdauen. Glücklicherweise schaffte sie es dennoch per Auto rechtzeitig in den ICE in München, somit war die Reisegruppe vollständig. In Kiel wurden wir von Daniel und der Crew mit dem Schiff abgeholt und wir begannen unsere Reise zu einem kleinen Hafen, außerhalb von Kiel, wo wir unser Gepäck und unsere immensen Vorräte an Bord brachten. Am nächsten Tag, nach einem gemeinsamen Frühstück, ließen wir Daniel und Thomas zurück und starteten unsere Reise.
Zuerst landeten wir am Hafen von Marstal, einer kleinen aber hübschen dänischen Stadt mit einem Strand, der eine wunderschöne Aussicht bot. Auf der Fahrt dorthin bekamen wir auch alle Knoten gezeigt, die wir können sollten und konnten sogleich beim Segeln helfen. In Marstal lagen wir über Nacht, starteten den Tag mit einem leckeren Frühstück und nach einem Morgenspaziergang zu den kleinen bunten Strandhäuschen ging es wieder los.
Anders als am ersten Tag, an dem wir nur segelten, hatten wir am zweiten Reisetag keinen Wind mehr und fuhren deshalb nur mit dem Motor übers Meer bis zu der kleinen und kaum besiedelten Insel Avernakø. Da es hier keinen Hafen gab, ankerten wir knapp 50 Meter vor der Küste und Heine, der Kapitän, fuhr uns mit einer aufregenden Fahrt mit dem Motorboot an Land. Andrea, die Bootsfrau, wollte uns einen Rundgang über die Insel geben, der allerdings damit endete, dass wir unseren Weg verfehlten und im Garten von einem von fünf Häusern, die es hier gab, herauskamen. Ein paar von uns, die der Idee des Todes durch Ertrinken und Kälte nicht abgeneigt waren, kamen auf den glorreichen Gedanken, ins Wasser zu springen und daraufhin die Sauna für einige Zeit zu besetzen. Angeln und Kajakfahren dienten dazu, den Kopf frei zu kriegen und ein wenig die Ruhe dieser idyllischen Insel zu genießen. Neben der Ruhe, die hier nicht nur das Wasser bot, erfuhren wir in Form eines Vortrags aber auch etwas über die Meeressäuger der Ostsee, um zukünftig unsere Sichtungen in einer App zu dokumentieren – dazu sollten wir schon am nächsten Tag die Möglichkeit haben.
Am nächsten Tag hatten wir zwar genauso wenig Wind wie am Vortag, aber wir hissten trotzdem alle Segel und fuhren extrem langsam zu der Stadt Faaborg. Die entspannte Zeit nutzen wir zum Lernen, Mathetest schreiben und genossen das sonnige Wetter an Deck.
Im Hafen von Faaborg gab es die ersten Fish & Chips, wir erfuhren etwas über die kritische Beleuchtung des Kreuzfahrttourismus und auch, dass in fremden Ländern die Verpackungen von Keksen wenig über ihren tatsächlichen Inhalt preisgeben.
Wie uns schon am Abend zuvor gesagt wurde, segelten wir den nächsten Tag in Schieflage. Dadurch, dass der Wind nicht ideal von hinten kam, fuhren wir nicht gerade, sondern mussten mehrmals Wenden segeln, sodass wir im Zick-Zack fuhren, um nicht den Kurs zu verlieren. Das hieß, alle Segel von einer Seite auf die andere ziehen und das mehrere Male. So wechselte die Schräglage immer wieder von links nach rechts. Schlussendlich kamen wir in Svendborg an. Hier wurden wir von einem Delfin im Hafen begrüßt, der verrückt nach dem Geräusch des Motors war und deswegen um unser Schiff herum schwamm. Der Delfin lebt seit mehreren Jahren im Hafen, seit er sich dort verirrt hat und so von seiner Herde getrennt wurde. Von den Einheimischen und den Schiffsfahrern wird er „Delli“ genannt, was für einen Delfin doch echt ein kreativer Name ist.
In Svendborg machten wir uns alle gemeinsam auf einen kleinen Stadtspaziergang durch die mit Fachwerkhäusern und merkwürdiger Kunst gesäumten Gässchen, der für manche beim Shoppen, für andere im Café endete.
Stay tuned bis zum nächsten Update von Bord der Meander…
Leinen los!
„Was habt ihr für geile Eltern, die euch auf so eine Schule schicken, die so etwas Cooles organisiert?“
Das war der letzte Zuruf des Skippers vom Nachbarschiff kurz vor dem Ablegen der Meander mit den Monteseglern am Sonntag kurz vor 10 Uhr!
Es hat geklappt!
Das Versorgungsfahrzeug mit Gepäck und viel Verpflegung erreichte die Meander an der Blücherbrücke, Kiel am Samstag um 10 Uhr. Erste Besprechung mit Skipper (Heine) bzgl Kabinen, Stauraum, Ablauf, etc wurde abgehalten und die Schulflagge am Vordermast gehisst.
Nachdem es ziemlich regnerisch war, machte Heine den Vorschlag, mit der Meander in die Innenstadt in die Nähe des Bahnhofs zu fahren und die Reisegruppe, die mit dem ICE anreiste, mit dem Schiff abzuholen. So legten wir um 15:20 Uhr in der Innenstadt an. Keine 2 Minuten später waren schon die 11 Kids und die beiden Lehrkräfte Elizabeth und Johannes an Bord und wir konnten zurück zum Liegeplatz an der Blücherbrücke tuckern. Dort wartete auch schon der Rest der Crew: Heines Frau Andrea und Jan-Willem (Steuermann für unsere Tour; selbst erfahrener Skipper der Confiance in Harlingen). Die Gruppe der Montesegler ist also in sehr guten Händen.
Für die erste Woche wurde anhand der Windvorhersage die Inselwelt in der Dänischen Südsee ausgewählt.
Kabinen wurden aufgeteilt, das Schiff mit allen mitgebrachten Lebensmitteln beladen. Herzlichen Dank an alle Besorger und Organisierer der Lebensmittel. Das Schiff kam eindeutig an seine Kapazitätsgrenzen, denn es gab sehr viele und großzügige Spenden. Der weitere Abend wurde mit einem tollen frischen Salat genossen. Anschließend erkundeten die Kids die Gegend um die Blücherbrücke. Eine kleine Gruppe versuchte ihr Glück mit der Angel. Bisher wurde noch kein Erfolg der Petrijünger vermeldet.

Am nächsten Morgen wurde nach einem reichhaltigen Frühstück die Meander seeklar gemacht. Besonders hervorzuheben ist hier ein Teil der Spende Rapunzel Naturkost: ein 25-kg-Sack Müsli und ein 8-kg-Eimer Tigercreme. Es mundet!
Um Punkt 10 Uhr legte das Schiff vom Liegeplatz nur mit der Kraft des Windes und ohne Motor ab. Ein besonderes Manöver und ein ganz besonderer Moment voller Freude für alle Beteiligten.
Nun sind sie unterwegs. Das erste Ziel war am Sonntag bei hervorragenden Segelbedingungen Marstal.
Am Montag hat dann langsam der Bordalltag mit Lernen und Bordiensten begonnen.
Wir können gespannt sein, wie es weitergeht. Schaut immer mal wieder hier im Blog vorbei und verfolgt die Route der Meander z. B. bei: https://www.vesselfinder.com/de (Suche nach Schiff: „244630128“)