Nach einer weiteren welligen Segelfahrt vorbei an den dänischen Inseln legten wir am 15.10. auf der kleinen Insel Femø an. Dort gab es leider nicht viel zu sehen. Während der Fahrt bekamen wir unsere Mathetests zurück, deren Punktedurchschnitt relativ gut ausgefallen war.

Außerdem ließen wir ein besonderes Netz durch das Wasser gleiten, um Plastik zu „fischen“. Heine hat uns beim Aufbauen des Netzes geholfen. Anschließend wurde das Netz mit dem Bordkran ins Wasser gehoben, wobei wir das Gewicht des Netzes und den Widerstand des Wassers unterschätzten und so das Netz fast verloren hätten. Nach einer halben Stunde zogen wir das Netz wieder an Bord.

Den Inhalt füllten wir in ein Glas. Mit einem Kaffeefilter trennten wir die groben und feinen Partikel. Die feinen Partikel schauten wir uns unter einem Mikroskop an.

Dieses Mal fanden wir leider kein Mikroplastik, aber unter Anderem einen mikroskopisch kleinen Wurm.

Am Tag darauf lernten wir im Fach Mathematik die binomischen Formeln kennen. Anschließend bekamen wir von Heine, dem Kapitän, eine Theoriestunde über Segeltechniken: Es gibt die Wende, die Halse und das Kreuzen. Direkt danach wurden uns von Andrea alle Sicherheitsanweisungen erklärt und alle Sicherheitsmaßnahmen auf dem Schiff gezeigt, sowie Rettungsringe und -inseln, Notausgänge und Schwimmwesten. Am späten Nachmittag legten wir am Klintholm Haven an. Nach einer leckeren Mahlzeit schauten wir uns, vorbereitend auf das bevorstehende Referat, gemeinsam den Film „Der alte Mann und das Meer“ von 1990 an.

Am nächsten Tag blieben wir im Hafen und segelten noch nicht weiter. Uns wurde nämlich von den wunderschönen, weißen Kreideklippen erzählt, die wir daraufhin unbedingt sehen wollten. Bevor wir jedoch dorthin gehen konnten, haben wir uns das Referat zu „Der alte Mann und das Meer“ angehört und eine Stunde Freiarbeit gemacht. Im Anschluss sind wir losgewandert. Vom Hafen bis zu den Klippen wanderten wir ca. 1 ½ Stunden lang ungefähr 6 Kilometer. Angekommen hatten wir eine hervorragende Aussicht auf die Kreidefelsen, einen steinigen Strand, der von oben wie aus schwarzem Sand bestehend aussah, und das Meer. Der Anblick war einfach atemberaubend. Später sind wir über eine endlos erscheinende Treppe zum Strand hinuntergestiegen. Und später eine noch endloser Vorkommende wieder hochgelaufen.

Auf dem Rückweg sahen wir Fledermäuse, einen wunderschönen Sonnenuntergang, Sternschnuppen und das Sternbild „Großer Wagen“, da es schon sehr dunkel wurde. Weil es spät wurde, hat die Crew auf dem Schiff mit dem Kochen des Abendessens begonnen. Heine bot ebenfalls an, die erschöpften Mitglieder unserer Gruppe einen nach dem anderen mit dem Motorrad abzuholen. Um 20:15 Uhr waren alle wieder an Bord, pünktlich zum Abendessen. Nach einem solch langen Tag fielen wir alle müde ins Bett.

Die Mühe vom Vortag wurde durch ein Frühstück mit Pancakes belohnt. Danach begann der anstrengende Teil des Tages: alles auf die Schräglage vorbereiten und die Segel hissen. Wegen dem Geschaukel lagen die meisten von uns herum und schliefen teilweise. Da wir durch die Nacht durch fahren würden, wurden wir in drei Nachtschichten eingeteilt. Die erste begann um 20 Uhr und endete um Mitternacht, die zweite ging von 0-4 Uhr und die dritte und letzte Schicht war von 4 Uhr bis um 8.

Während der Nachtschicht waren unsere Aufgaben das Steuern des Schiffes, herumsitzen und aus dem Fenster schauen, bei zu viel Wind Segel einpacken, ab und zu mindestens zu zweit um das Schiff laufen und nach anderen Schiffen in der Umgebung Ausschau zu halten. Die gesamte Zeit mussten wir Schwimmwesten tragen. Die letzte Schicht hatte das Vergnügen, einen malerischen Sonnenaufgang zu erleben. Doch auch in den anderen Schichten war das Sternegucken interessant.

Nach mehr als 24 Stunden Segelfahrt kamen wir auf der einsamen Insel Tjärö an. Der Rest des Tages stand uns zur freien Verfügung. Während wir die Insel erkundeten, bemerkten wir, dass hauptsächlich Schafe, Kühe, Quallen und angeblich Wildschweine auf der Insel leben, da die Insel ein Naturschutzgebiet ist. Die roten Häuser der Insel dienen nur als Ferienwohnungen. Man kann sich die Insel wie „Bullerbü“ aus der Buchreihe von Astrid Lindgren vorstellen. Am Abend lernten wir Heines Freund Sjoert kennen, der uns auf diese Insel eingeladen hatte. Im Hafen liegt ein Floß mit einer Sauna, wo sich manche nach dem Abendessen erholt haben.

Für den nächsten Tag hat Sjoert uns den Seminarraum der Insel für unseren Unterricht zur Verfügung gestellt. Dort haben wir erst Mathe gemacht, die Zehntklässler beschäftigten sich weiter mit binomischen Formeln und die Neuntklässler mit Prozent- und Zinsrechnen. Um 13 Uhr hatten wir ein Go-To-Meeting mit den Klassenkameraden in Kaufering. Wir erzählten ihnen, was wir bisher erlebt hatten und wie es uns ging. Danach hatten wir bis 15 Uhr Deutschunterricht und beschäftigten uns damit, wie man ein Argument aufbaut.

Nach dem Abendessen hatten wir eine gemeinsame Diskussionsrunde über gemeinschaftliche Themen sowie Pünktlichkeit. Ein anderes Thema war, ob wir noch länger auf der Insel bleiben oder weiterfahren. Wir entschieden uns zu bleiben. Daher müssen wir bis Samstag bleiben, weil es am Donnerstag und Freitag stürmisches Wetter geben soll.

An unserem dritten Tag auf der Insel hatten wir ebenfalls Unterricht im Konferenzraum. Heute standen Englisch (Zeiten wiederholen, If-clauses) und Mathematik (Quadratische Funktionen) auf dem Stundenplan. Zwischen diesen beiden Fächern hatten wir Mittagspause.

Nach dem Unterricht spielte die ganze Gruppe „Capture the flag“. Es gibt zwei Teams und jedes Team hat seine eigene Flagge. Das gegnerische Team muss versuchen, die Flagge zu stehlen und in ihr eigenes Lager zu bringen. Jede Person trägt eine Wäscheklammer an der Jacke, welche das gegnerische Team abreißen kann. Hat man seine Wäscheklammer verloren, muss man zurück in sein Lager und sich eine Neue holen. Das Lager wird vor dem Spiel von jedem Team selber ausgewählt. Die meisten von uns hatten viel Spaß bei diesem Outdoorspiel.